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1860 München - FC Bayern München 1:1 (0:0)

am 25.04.1999, Olympiastadion München, Deutschland, 1. Bundesliga, 69.000 Zuschauer

 

Derbytime in München, war für 4 Tornados Anlaß dem Olympiastadion einen Besuch abzustatten. Der Tag begann für uns um ca. 6.00 Uhr früh, denn um diese Zeit ging es von Schwechat nach Korneuburg, von wo aus unser Bus nach München losfuhr. Die Busfahrt selbst verlief, bis auf zahlreiche Raststättenbesuche recht ereignislos und nach rund acht Stunden Fahrt (inkl. längerem Mittagsaufenthalt in irgend so einem Dorf) erreichten wir das Oly-Stadion, wo schon relativ viel los war. Nach kurzer Umrundung und den ersten Groundfotos, gelangten wir nach oberflächlicher Durchsuchung ins Stadioninnere. Dort verkauften wir erst einmal zahlreiche „Tornados spezial“ Ausgaben (rund 30 Stück). Dabei lernte man auch etliche Fanzineschreiberlinge des FC Bayern näher kennen und kam mit ihnen ins Gespräch. Dies ging so lange bis zwei hohlköpfige Cops mich aufhielten und nach einer Verkaufsbewilligung fragten (was is den des?). So was hatte ich natürlich nicht, worauf sie mich eine halbe Stunde lang festhielten und der Stadionverwalter mir mit dem Rausschmiß aus dem Stadion drohte (8 Stunden Fahrt für nichts und wieder nichts, drohte mir!). Nach weiteren 10 Minuten konnte ich diesen doch noch erweichen und im Stadion bleiben (in jedem anderen deutschen Stadion gibt es kein Problem nur - München ist anders!). Als man dieses Hindernis endlich bewältigt hatte, traf man einige Salzburger und Rieder, sowie Klaus; (von der Ultrá Gruppierung „Psychopathen Nürnberg“ (ihn hatte man beim Wiener Stadthallenturnier kennengelernt) mit welchem man das Match über verlaberte. Bei Spielbeginn war das Stadion dann ausverkauft und die Fanseiten zeigten dem Derby würdige Choreographien. Die Bayern zogen überdimensionale Überollfahnen auf. Dazu gab es Zetteln und Glitzerfolien, ein wenig Rauch, Doppelhalter und Großfahnen und das passende Spruchband (Der Himmel der Bayern). Die Sechzger hatten ebenfalls Überollfahnen, Zetteln, Doppelhalter, Spruchbänder und Großfahnen. Nur die Rauchmenge war bedeutend höher und intensiver. Das Spiel gestaltete sich dann recht abwechslungsreich und schnell. Einzig und allein die Tore fehlten bis zur 15 minütigen Verschnaufpause. In der Pause stärkten wir uns und trafen dabei noch auf einige Stammtischler, die ebenfalls den Weg nach München nicht gescheut hatten. Zu Beginn der 2. Halbzeit, wurden dann die Gerüchte, 10 Kilo Rauch würden in die Luft gehen wahr und das Stadion wurde erstmals von den Sechzgern in schwarz, weißen Nebel gehüllt. Dazu gab es noch ein großes Transparent mit dem Inhalt: (Wir gratulieren! 100 Jahre Fußball bei 1860 – aber ohne Heimat. Baut das 60er Stadion!) Auf diesem Weg forderten die blau, weißen ein eigenes Stadion. Die Bayern zeigten keine weitere Choreographie mehr. Eine Viertel Stunde vor Schluß ging dann Bayern mit 1:0 in Führung. Pyrotechnik kam aber leider keine ins Spiel. Einzig und allein die Bayern Hools wußten mit einer gepflegten Zaunbesteigung zu gefallen. Dies wiederum gefiel den Münchner Cops nicht sonderlich, worauf es zu einigen Festnahmen kam. Kurz vor Schluß fiel dann der Ausgleichstreffer und es war Partie Time im 1860 Fansektor. Nach Spielschluß feierten die Sechzger Fans den Punkt wie einen Sieg und die Spieler machten die Welle und bedankten sich für die Unterstützung. Nach Spielschluß redete man noch mit diesem und jenem und konnte noch beobachten wie die Hools sich gegenseitig die Schädeldecken einhauten und auch mit der Polizei diverse Freundlichkeiten ausgetauscht wurden. Nach rund 20 Minuten kamen die meisten Spieler dann nochmals zum Auslaufen ins Stadion und der Sechzger Block (einziger Sektor, welcher noch nicht leer wahr!) feierte immer noch mit Sprechchören lautstark ihre Mannschaft. Diese dankte nochmals mit der Welle und danach verließen auch die letzten rund 5.000 Fans das Stadion. Wir machten uns nun auch in Richtung Bus auf und kamen nach rund sieben Stunden Fahrt todmüde um 4.30 Uhr früh in Schwechat an. Abschließendes Fazit: Das Münchner Derby ist choreographiemäßig eines der besten Spiele der 1. Deutschen Bundesliga.

 

 

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