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FK Mladá Boleslav - FC Viktoria Plzen 0:0

am 13.08.2006, Mestský Stadión Ml. Boleslav, Tschechien, 1. Liga, 4.485 Zuschauer

Den Weg durch die Stadt, welcher uns auch vorbei am „Letna“, dem Stadion des AC Sparta, führte, versuchte man sich genau einzuprägen, um später am Tage wieder zurück auf den Berg zu finden. Nach dem Verlassen der Stadt gings etwa 50 Kilometer nordwärts in die Heimat der tschechischen Parademarke Skoda, nach Mladá Boleslav. Bis zum Anstoß um 17.00 Uhr war noch massig Zeit und so hörten wir auf unsere knurrenden Mägen. In unmittelbarer Nähe des Stadions wurde auch ein Wettbüro mit angeschlossenem Restaurant gefunden, in dem recht kultig und preiswert geschlemmt wurde. Über einen kleinen Umweg rund um den Komplex gelangten wir zum Stadioneingang, wo man uns immerhin 110 Kronen abnahm. Ein weiter Zugang führte uns zum neuen Retortenstadion des FK Mladá, welches in seiner Schnellbauweise ein wenig an die Hütten in Ried oder Pasching erinnert und unmittelbar neben der alten, halb verfallenen Kampfbahn aus dem Boden gestampft wurde. Das Stadion besteht hauptsächlich aus Betonstiegen mit darauf errichteten Stahlkonstruktionen, die das geschwungene Plexiglasdach tragen und ist gänzlich in den hellblauen Vereinsfarben gehalten. An den Längsseiten gibt es zwei niedrigere Tribünen, an deren Ende jeweils Platz für die Fanblöcke ist, an einer Stirnseite eine steile und hoch aufragende Tribüne, in der auch die VIP-Räumlichkeiten und der Kabinentrakt untergebracht sind. Gegenüber herrscht mit Ausnahme von hohen Werbebanden Leere. Alle Plätze sind mit blauen und weißen Sitzschalen ausgestattet und unter Dach – insgesamt finden 5.000 Zuschauer Platz in diesem Stadion, das noch nicht sehr alt sein dürfte. Für die Heimischen galt es an diesem Nachmittag den Anschluss in der Tabelle an Slavia Prag und Slovan Liberec zu halten und dies führte zu einem nahezu ausverkauften Haus. Im Fansektor der Heimischen machten sich etwa 300 Supporter breit und versuchten das Team auf traditionelle Weise mit Gesängen, Schalparaden und Klatscheinlagen anzufeuern. Gegenüber waren rund 50 Jungs aus Pilsen, die auch von Zeit zu Zeit Sprechchöre zum Besten gaben. Übertönt wurde alles leider von einer Mischung aus Techno und traditioneller, mit schnellen Beats unterlegter, Musik, die auch während des Matches immer wieder in penetranter Lautstärke eingespielt wurde. Bisher war mir das nur vom Eishockey, von den letzten Stadthallenturnieren und aus der Dosenarena in Wals bekannt. Traurig genug, dass sich diese Art der Unterhaltung und des „Supports“ bei der Mehrheit der Zuschauer größter Beliebtheit zu erfreuen scheint. Immerhin ergeben sich – wie oben erwähnt – nicht alle dieser neuen Kommerzwelle, sondern es gibt auch hier noch ein paar hundert „Oldstyler“. Das Match selbst war eher schwach, was vor allem auf die Sturmreihen beider Teams zutrifft. So vergab man teilweise hundertprozentige Chancen meist recht stümperhaft. Ein verschossener Elfmeter auf Seiten des FK Mladá Boleslav, der sich als Zweiter der letzten Saison international immerhin in die Champions League Qualifikation und schließlich Gruppenphase des UEFA-Cups (Gruppengegner von PAO) vorgearbeitet hat, passte da sehr gut ins Bild. Kulinarisch das übliche tschechische Bild, darüber hinaus wenig Auffälliges. Nach dem Schlusspfiff, der ein – in dieser Höhe – gerechtes 0:0 besiegelte gings wieder retour nach Prag, wo ja noch das Abendspiel der ersten Liga anstand.

 

 

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