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SV Eintracht Trier – Fortuna Düsseldorf II 3:0 (2:0)

am 04.09.2010, Moselstadion, Deutschland, Regionalliga West, 1.730 Zuschauer

Den Luxemburger Abend ließ man dann nach kurzer Nachtrundfahrt in Ruhe zu Hause ausklingen, immerhin war es schon recht spät und man hatte auch für morgen noch Programm. Nach einiger Plauderei und Wissens- und Fotoaustausch stand dann Nachtruhe am Programm bis kurz vor 9 Uhr morgens. Danach hieß es auch die schon recht vernachlässigte Körperpflege nachzuholen, eine Wohltat für alle Anwesenden. Da das Regionalligaspiel im grenznahen Trier erst um 14.00 begann hatte man noch massig Zeit für ein ausgiebiges Frühstück in einem nahen Einkaufszentrum am Kirchberg und einer Autosightseeing-Tour von Südluxemburg. Eben über den Kirchberg ging es zum amerikanischen Soldatenfriedhof des zweiten Weltkrieges an der Hinterseite des Flughafengeländes. Dieser ist echt sehenswert hergerichtet worden und kann ob der beeindruckenden Optik empfohlen werden. Danach gings weiter ab durch die Landen Richtung Moselregion ans Dreiländereck Luxemburg, Deutschland und Frankreich. Dort befindet sich ja der allseits bekannte Ort Schengen, an dessen Kaimauer auf einem Schiff das Ur-Schengener Abkommen unterzeichnet wurde. Reisefreiheit in Mitteleuropa ole! Eine echte Verbesserung für den reisefreudigen Europäer und daher ist auch das dortige Gedenkkunstwerk einen Besuch wert, wenn man schon da ist. Danach ging es auch schon die Mosel weiter entlang wieder Richtung Trier. Man streifte noch kurz spaßhalber auch Frankreich und wieder zurück in Luxemburg das Örtchen Grevenmacher. Dann war die Zeit dort abgelaufen und der endgültige Länderwechsel nach Deutschland erfolgte. Durch das viele Umhergefahre und einem außerplanmäßigen Stau fiel die Vorabbesichtigung Triers erstmal aus und man fuhr gleich das Moselstadion direkt an, Sightseeing der ältesten Stadt Deutschlands wurde hinter das Match geschoben. Die Eintracht aus Trier empfing heute die Amateure von Fortuna Düsseldorf, nicht gerade ein Schlagerspiel sozusagen. Aber da man ja geographisch perfekt vor Ort war, passte das halt. Eher unpassend waren die Eintrittspreise der Tribüne! Ein normaler Stehplatz ließ sich ja noch mit 8,5 Euro akzeptabel nieder, aber 17 Euro für die Vortribüne und 22 für die Haupttribüne ist ja mehr als überzogen für ein Viertligaspiel. Wer das bezahlt – keine Ahnung. Auch hatte Trier ja Glück sportlich letztes Jahr als Tabellenletzter (!) überhaupt durch drei (!) Lizenzentzüge die Klasse halten zu können. Also wie man da zu so Traumpreisen kommt wie in der Bundesliga – das weiß wohl nur der Verein. Letztendlich waren es dann 1.700 und ein paar Zerquetschte bei diesem Spiel. Ging so, am besten war die Performance der engagierten Jungen an der Gegengeraden. Diese sangen fast durchgehend und hatten auch optisch manch Tifo-Material zu bieten. Ein Elfmeter + rote Karte nach nur fünf Minuten entschied das Spiel schon recht früh. Nach dem verwandelten Strafstoß setzte Trier noch in Minute 12 gleich einen zweiten Treffer drauf und das war’s im Großen und Ganzen. Die Amateure fanden zu zehnt nie ins Spiel und standen auf verlorenem Posten. Kurz vor Schluss folgte noch das 3:0 und die Messe war gesungen. Einen richtigen Höhenflug wie 2002 (Trier in Liga 2) traue ich der Eintracht hier aber so nicht mehr zu, da fehlt einfach zu viel denke ich. Auch die Liga mit der Hälfte mit Amateurmannschaften voll kann keine Attraktivität bieten. Und wenn man da noch jahrelang gegen den Abstieg spielt hinterlässt das hier sicher Spuren. Die Glanzzeiten sind daher wohl eher vorbei in Trier, da nur der Meistertitel einen Aufstieg bringen würde. Da gibt’s aber ganz andere Kandidaten in der Westregion. Nach dem Spiel gönnte man sich zu zweit noch einen Trierer Rundgang in der mit Touristen und Luxemburgern überfüllten Innenstadt. Diese ist sehenswert und voller Historie. Trier wird lustigerweise auch als größte Stadt Luxemburgs bezeichnet, da speziell am Wochenende die Stadt zum billig Einkaufen von den Nachbarn regelrecht gestürmt wird. Die Deutschen wiederum üben sich im luxemburgischen Tanktourismus – kein Wunder bei gut 30 Cent Unterschied je Liter, dank staatlicher Benzinpreisregelung im Zwergenstaat. Sowas wäre auch in Österreich wünschenswert wo man von den Ölmultis immer munter abgezockt werden kann. Die letzte Stunde des Trips vor der beginnenden Heimfahrt verbrachte man dann beim Kebabwirten am Trierer Hauptplatz um sich abschließend noch mal zu stärken. Die letzte Autofahrt führte uns dann gemeinsam zum DB Bahnhof ehe es wieder Abschied nehmen hieß. Danke für Alles und bis bald in der Weltgeschichte Oliver! Um 18:13 in Trier startete die Heimreise wieder über Koblenz und den weiterführenden Nachtzug nach Wien. Dieser riss nächstens eh nur eineinhalb Stunden Verspätung auf (warum noch mal fahr ich so selten Bahn?), und somit endete der Trip erst wieder gegen 11:00 Uhr in heimatlichen Hygienegefilden. 17 Stunden führ Trier-Wien keine schlechte Leistung, in der man mit dem Auto wohl auch locker hin und zurück fahren kann wenn man will, bzw. das Ganze auch in gut 80 Minuten Flugzeit hinlegen könnte. Die Spiele, besonders der Länderpunkt Luxemburg entschädigten aber für alles weitere was die Bahn hier wieder mal zuwege brachte. Die nächste Tour kann somit kommen.

 

 

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