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voriges Spiel: Sportplatz Schulbrüder Strebersdorf, Soccer 13: 1.11.2006, Soccer 13 - AS Koma

nächstes Spiel: Stadion Hardturm, GC Zürich: 26.11.2006, FC Zürich - FC Basel

Young Boys Bern - FC Schaffhausen 3:2 (0:0)

am 25.11.2006, Stade de Suisse, Schweiz, Nationalliga A, 9.100 Zuschauer

Letzter Groundhopping Trip meinerseits für das Jahr 2006. Dank der wohligen Novembertemperaturen brauchte auch nicht viel Wintergewand im Handgepäck verstaut werden, ein ebenso positiver wie angenehmer Nebeneffekt. Pünktlich wie ein Uhrwerk startete der Niki-Flieger Samstags zeitig Richtung Zürich Airport. Und so war man bereits am frühen Vormittag auf Schweizer Boden angekommen. Lange waren die Trips anlässlich des Vierländerturniers ja noch nicht her, aber es lockte uns an diesem Wochenende, neben den bereits bekannten Stadien, noch das ebenfalls EM Stadion in Bern Wankdorf und das Klassik-Spiel der Schweiz FC Zürich – FC Basel im Hardturm. Der FCZ muss ja, aufgrund des Neubaus des EM-Letzigrundes, in der Saison 2006/07 seine Spiele im „Feind“- Stadion der Grashoppers austragen. Ab Sommer 2007 wird dann nach Fertigstellung des Letzi Neu, dann der Hardturm „planiert“ und dieses Stadion-wechsel-dich Spiel umgedreht (aber gleich für 3 Jahre). Aber dazu später dann mehr beim zweiten Spiel. Man erkundete zuerst mal die Züricher Innenstadt und checkte das bestellte Zimmer. Kurz nach Mittag ging es dann per Bahn weiter nach Bern. Wenigstens waren die Eintrittskarten für die Spiele bereits fix fertig hinterlegt, bei den Preisen in der Schweiz ein Segen für die Brieftasche , denn sonst kommt dort eh nie Freude auf wenn es um den Erwerb irgendwelcher Sachen in der Schweiz geht. Alleine die eine jeweils einstündige (!) Bahnfahrt Zürich – Bern – Zürich für 2 Personen hin/retour 135.- Euro! Ganz knapp nicht, das uns der Mietwagen für zwei Tage billiger gekommen wäre. Nach Ankunft auch beim Touristentrampelpfad durch die Berner Unesco Innenstadt mitgemacht, aber auch hier eine echt sehenswerte City. Fazit: Zürich und Bern zwei superreiche Städte und dies tragen sie auch offen zur Schau. Prunk und Glanz in den Innenstädten und nur das Feinste und Teuerste, überall extrem sauber und nicht an jeder zweiten Ecke eine Baustelle. Architektonisch sowieso Kleinode und fast genauso schön wie Wien , nur etwas kleiner halt. In Bern gefiel besonders der „Bärengraben“ am Rand der City, in Zürich wusste das Limmat-Panorama inklusive Zürichsee zu gefallen. Nachdem das Kulturkapitel dann ad acta gelegt wurde, ging es zwei Stunden vor Anpfiff ab in den Stadtteil Bern Wankdorf. Dort wurde das altehrwürdige Stadion ja vor einiger Zeit gesprengt und an selber Stelle das neue Stade de Suisse mit 32.000 Sitzplätzen errichtet. Von aussen war der Eindruck aber nicht ganz so überzeugend für ein Nationalstadion. Eine eher Schuhschachtel – Architektur , wo aussen das Einkaufszentrum (Mega-Eingänge , Werbetafeln, Beleuchtung , etc...) mehr dominierte als das man ein Stadion innen vermuten würde. Aber dieses „Problem“ ist ja aus Basel auch schon bekannt, hier verhält es sich auch so ähnlich. Gut, also dann mal aussen hinter sich gelassen und rein in das Ding. Innen ein zweirangiger 32.000 Allseater, hinbetoniert wie viele neue Stadien auch . Gut gepflegt, aber ohne grosse Individualität, Vip-Bereiche ohne Ende (ganzer Oberrang Haupttribüne und Teile des Unterranges inkl. verschiedenster Vip-Klub Abstufungen), das ergibt dann einiges an Sterilität, wie bei vielen Stadionprojekten der Neuzeit. Besser war es jedenfalls im Bereich der Kurve. Hier war mehr Leben drin, Fanstand war auch vorhanden, nur etwas besser besucht, hätte dem Spiel gut getan. Mit 9.200 der schwächste Saisonbesuch, aber bei dem Gegner (Schaffhausen) war nicht wirklich viel zu erwarten gewesen. So war der Kick und die Kurve eher durchschnittlich (heute zumindest). Die Kurve aber um einiges besser als der Kick. Gut durch gesungen (das ganze Spiel, wo gibt es sowas zb. noch in Deutschland ?!). Vielfältiges Liedgut und konstante Chants, die Masse hat halt gefehlt. Schaffhausen war überhaupt nicht wirklich der Rede wert. 10-15 Jugendliche als „Kurve“ dazu 20-30 Pensionisten und Normalos im Sitzen , das war nicht wirklich einer Away-Unterstützung zuzurechnen, da müsste einfach mehr kommen um was erwähnen zu können. Man beobachtete so aus allen möglichen Perspektiven die Heimkurve und kann hier denen die heute Gekommen sind ein gutes Zeugnis ausstellen. Fahnen- und Tifomaterial war im Einsatz, Hände auch des öfteren, Stimme immer. Und dann noch so einzelne Sachen wie umdrehen und weitere Bern-Specials, hat gepasst jedenfalls. Mit einer vollen Kurve und einer Choreo wäre es dann ev. sogar ein sehr gut geworden. Dies alles hätte sich aber heute in der Berner Eishalle daneben abgespielt. Der SC Bern empfing dort vor 17.000 in der ausverkauften Halle zum 75- Jahr Jubiläum den Hassgegner aus Fribourg. Eventuell hat das einige abgehalten, aber mit Eishockey hab ich halt soweit wenig bis nix am Hut, auch wenn’s zeitlich sogar zum Doppeln gegangen wäre. Sportlich war es bis zur 70. Minute etwas fad, danach folgte aber ein nicht mehr erwarteter Torreigen, der dann 3:2 endete. Die YB Bern legten immer vor, der FCS konnte aber immer „dran bleiben“. So blieb es dann wenigstens bis zum Abpfiff spannend. Nach dem Ende brannten einigen Gästekickern ob des aufregenden Spieles dann noch die Sicherungen durch, es folgten einige Wort- und sonstige Gefechte am Feld und im Kabinentrakt. Auf den Rängen waren die 9.000 happy ob des dann doch noch erkämpften Erfolges und die Vips konnten sich wieder ihrer Hauptbeschäftigung an diesem frischeren Abend widmen. Für die Kurve hat es mich jedenfalls gefreut, dass es dann doch noch zu dem Dreier gereicht hat, das Bemühen der Anwesenden wurde zurecht belohnt. Beim FCS war das einfach zu wenig für einen Auswärtsauftritt, an der Distanz kann es ja nicht wirklich liegen gerade in der Schweiz. Wir sammelten unsere letzten Eindrücke und schlenderten dann auch wieder retour Richtung Bahnhof, eine Stunde später war man dann wieder in Zürich Stadt angekommen. Dort beehrten wir wiedermal das Ibis-Hotel und bereiteten uns auf den folgenden Sonntag vor.

 

 

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