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Schweden - Österreich 2:1 (0:1)

am 11.10.2013, Friends Arena Solna, Schweden, WM Qualifikation, 50.000 Zuschauer

Dann war es endlich soweit. Der Tag des Endspiels um das Ticket für die WM in Brasilien war gekommen. Die Anspannung unter den Fans, Teams und Medien beider Lager hatte sich die gesamte Woche davor bereits stetig zunehmend aufgebaut. Der negative Höhepunkt dabei, als eine schwedische Tageszeitung (wohl eh eher zu Eigenwerbungzwecken) dem ÖFB Team einen frostigen Empfang bescherte. Auf das Teamhotel wurde eine Botschaft im Schlagzeilenstil projiziert: „Freitag stirbt euer WM Traum!“ Gut, nicht gerade das Schlimmste, aber trotzdem eine Respektlosigkeit in dieser Form, die man eigentlich in Schweden so nicht erwartet hätte. Das Team nahms aber gelassen auf und hin. Teamchef Koller kommentierte das Ganze nicht weiterhin. Janko fasste alles noch als zusätzliche Motivation auf. Völlig richtig daraus keine Affäre zu machen. Vom „Aftenbladet“ wurde eine Alaba Story gebracht die mit irgendwelchen Haider und Fritzl Zitaten garniert wurde… also kompletter Holler auch dort. Auch über seine Oktoberfest –Auftritte wurde sich lustig gemacht (die haben Sorgen), David wird darauf sicher eine sportliche Antwort wissen. Bei Schweden dreht sich alles eigentlich nur um IBRA – er ist auch fit, aber wenn man ihn irgendwie abmontiert wie in Wien, wäre das eh schon die halbe Miete. Alles in allem kann man das Vorgeplänkel aber als sehr aufgeheizt und abendfüllend beschrieben. Den Schweden war ein wenig die Angst vor einem weiteren Versagen gegen Österreich also irgendwie anzumerken. Auch wenn man an 1997 denkt, kommt ja noch Freude auf, wo zwei 1:0 Siege mit jeweils einem Herzog-Treffer den Weg nach Frankreich ebneten. Die Niederlage in Wien wurde auch noch nicht wirklich von der heutigen Schwedenelf verdaut. Dies merkte man auch im Umfeld dieses Spieles deutlich. Daher reiste man auch früh genug nach Solna an, um sich gemütlich auf dieses Spiel vor Ort einstimmen zu können. Bei Stadionöffnung war man bereits 2 Stunden vor Beginn vor Ort. Da war außen an der Arena noch einiges mehr los, als innen – aber das sollte sich dann ja mit der Zeit ändern. Eine Stunde vor Beginn dann die erste Überraschung, Koller brachte eine „Alles oder Nichts“ - Aufstellung. 4 Offensivkräfte plus „Freigeist“ Alaba wurden aufgeboten. Auch Arnautovic war als eigentlich größte Überraschung auch hier in der Startelf dabei. Davor und daneben die Kollegen Janko, Junuzovic und Harnik. Der Rest sollte hinten absichern mit Dragovic als 6-er und einer üblichen Viererabwehrkette hinten. David Alabas Rolle hingegen war wie schon am Vortag eigentlich völlig frei – er tauchte links, rechts und auch mal als Mittelstürmer auf, wenn er nicht gerade den Passgeber war. Schweden wie immer eigentlich einfallslos, Ibrahimovic und sonst nicht viel. Zu 101% nur auf eine Position und einen Mann zu bauen, das kann auch ins Auge gehen. Oder eventuell am Ende sogar einem Teamchef der Tre-Kronor auch den Kopf kosten. Eine Nicht-Qualifikation wäre sicher nicht sehr vorteilhaft für Erik Hamren. Koller hingegen hält seine eigene Zukunft weiter bedeckt (hängt wohl eigentlich nur von diesem Doppel jetzt wohl ab - meine Interpretation). Aber eine weitere Zusammenarbeit nach dieser recht guten Qualifikation wäre eigentlich mehr als wünschenswert. Welcher Trainer seinen Job besser gemacht hat, werden die folgenden 90 Minuten aber jetzt am Tag der Wahrheit ja zeigen. Beim Einlauf wurde auf dem Feld der Friends Arena eine, das halbe Feld bedeckende, schwedische Flagge ausgerollt. Auf den Fansektoren waren Fahnen verteilt und die Arena füllte sich an allen Ecken und Enden fasst bis auf den letzten Platz. Im Österreicher- Faneck waren gut 2.500 plus wieder vor Ort. Ein sehr guter Wert, wenn man da an frühere Zeiten denkt. Mit den Nationalhymnen war der Kampf um das Ticket dann eröffnet. Kann Österreich das Offensivkonzept umsetzen? Für die erste Halbzeit kann man es kurz zusammenfassen – JA! Kollers Idee dürfte sogar die Schweden überrascht haben. Denn das Spiel machte eigentlich Österreich. Schweden konnte oft nur dagegenhalten und hin und wieder Entlastungsangriffe spielen. Österreich musste eigentlich gewinnen und der Wille dazu war auch klar zu erkennen. Vorne wurde viel Betrieb gemacht und die eine oder andere Chance kreiert. Das ganze gipfelte im Höhepunkt in Minute 29. Harnik konnte staubtrocken nach Janko Vorlage ins lange Eck einschieben. Schweden damit im Schockzustand, Österreich oben auf. Leider verabsäumte man es in dieser Phase, bis zum Pausenpfiff, den zweiten Treffer nachzulegen. Schweden wirkte jetzt nämlich, wie in Wien, angeschlagen wie ein angezählter Boxer. Ein zweiter Treffer hätte in dieser Phase wohl schon die oft beschriebene halbe Miete bedeutet. Die zweite Halbzeit lief dann leider lange nicht mehr so gut, wie die vorige sensationelle erste. Schweden hatte das Heft, ab Anpfiff klar in der Hand. Die Spielanteile verschoben sich fast ausschließlich auf das Tor von Robert Almer. Dass so etwas nicht lange gut geht, bewies auch heute wieder die gegenwärtige Fussballgeschichte. Einmal zu wenig aufgepasst und es war passiert. Nur 10 Minuten hielt die Führung in der zweiten Halbzeit letztendlich ehe Schweden den Ausgleich markierte. Verteidiger Olsson profitierte von einem Fehler auf der rechten Seite, und konnte eine kurze Flanke einnicken. Österreich konnte aber, anders als in Wien, leider nicht weiter zulegen. Im Gegenteil, leider wurde es am Schluss noch sehr bitter. Schweden schoss vier Minuten vor dem Ende den Siegestreffer um fix ins Playoff einzuziehen. Österreich hatte sich somit selbst um die Früchte harter Arbeit gebracht. Aber das ist halt der Unterschied – Schweden hat eben einen Ibrahimovic der das Tor noch macht, Österreich hat einen Arnautovic der nach starken 10 Minuten nicht mehr auffiel, und dann als Krönung am Ende statt ein Tor schiesst, leider rot sieht – gut wobei diesmal eben zu unrecht. Ist aber jetzt nur exemplarisch angeführt, und soll keinen alleinigen Schuldigen ausmachen. Zweite Halbzeit hat leider die ganze Mannschaft die Ordnung komplett verloren und ging halt spät, aber dann doch k.o. Der Traum von Brasilien platzte um 22.37 in Solna – aber sehr viel hat nicht gefehlt. Ich hoffe Koller macht weiter und baut auf sein Fundament weiter auf. Am Ende bleibt die Erkenntnis, man ist nahe dran – für ganz oben hat es aber 2013 nicht gereicht. Schweden spielt jetzt das PlayOff, da Deutschland auch Irland trocken besiegte und als klarer Gruppensieger das Quartier in Brasilien schon buchen kann. Den größten Verbesserungsbedarf gibt’s halt wie immer noch in der Defensive. Kann man sich da noch steigern, ist das nächste Ziel Frankreich 2016 mit 24 Teilnehmern wohl besser realisierbar.

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