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FC Dinamo Tbilisi - SK Rapid Wien 0:3 (0:2)

am 16.08.2007, Mikheil Meskhi Stadion, Georgien, UEFA Cup Qualifikation, 5.000 Zuschauer

 

FC Dinamo Tbilisi unser georgische Gegner in der UEFA Cup Qualifikation. Schon bei bekannt werden der Auslosung zeigten knapp 15 Mitglieder Interesse an dieser Tour, die ja abermals (wie nach Kazan) via Flieger bewältigt werden sollte. Wann, außer mit Rapid Wien, kommt man schon in den Genuss Georgien und dann auch noch dessen Hauptstadt zu bereisen. Touristentechnisch ja eher wenig aufregend, aber Land und Leute, sowie die dortige Kultur reizten ungemein und wenn das Ganze auch noch mit einem Rapid Wien Auswärtsspiel verbunden werden kann, gibt es da sowieso gleich gar nichts zu überlegen. Finanziell blieb das Ganze im Rahmen der Kazan II Tour (rund 400€ und hier ein Danke für die Organisation an Andy Marek und sein Team) und nur manch Arbeitgeber vermochte es 5 Personen schlussendlich die kurzfristig zu entscheidende Tour zu verhauen... 10 TR waren es schussendlich aber trotz allem. Also ein leichtes Plus von einer Person und somit natürlich auch nach den UR die zweitgrößte, vertretene Gruppe. Am Mittwochmorgen (7 Uhr) war Treffpunkt für rund 100 Fans, samt Mannschaft, Betreuerstab und Presseabteilung am Wiener Flughafen. Die Eincheckformalitäten waren flott erledigt und Teile unserer, durstigen Morgen-Crew konnten sich schon der einen oder anderen Hopfenschale widmen ;-) Abflug war dann um 8.45 Uhr und nach einem gemütlichen 3 ½ Stunden Flug (für manch Stewardess doch immer wieder nervenaufreibend) landete man unruhig, aber doch am Flughafen in Tiflis! Schöner, moderner Bau mitten reingesetzt ins kahle Umfeld. Schon vom Flieger aus versprühte das Land sein eigenes Flair. Keineswegs attraktiv, aber doch reizvoll! Regen gibt’s wenig, somit auch wenig grün, dafür viel Staub, Dreck und trockene Erde! Die Besatzung teilte sich dann nach den üblichen Geldumtauschaktionen auf 4 Busse auf. Mannschaft und Betreuerstab, VIPs, sowie 2 Fanhotels galt es zu beehren. Kapazitäten für 150 Fans und rund 35 Vereinsverantwortliche waren dann doch etwas zu groß für die doch eher kleineren Hotelanlagen. Wirklich leben wird man vom Tourismus dort ja nicht können ;-). Während der Busfahrt konnte man dann auch schon die ersten Eindrücke über das Land und das Fahrverhalten der Auto/Buslenker gewinnen. Hupen was geht, geschaut und gebremst wird wenig, der Fuß eigentlich nur durchgehend am Gaspedal! Straßenmarkierungen vor allem im Stadtinneren wenig vorhanden und die Beachtung von Verkehrsregeln auch nur sehr beiläufig. Nicht ganz ungewöhnlich die Zahl der dadurch beschädigten Fahrzeuge die da überall herumgurken ;-) Doch heil und unbeschadet kam man im Tori-Hotel an. Eine 3 Stern Unterkunft die man aber in dieser Form gar nicht erwartet hätte. Klimatisiert, ordentlich eingerichtet und auch eine Bar, deren flüssiger Vorrat wie es den Anschein hatte kein jähes Ende finden sollte und schlussendlich auch nicht fand. In Kazan ja noch ganz anders... Die Zimmer waren bald bezogen und eine junge Reiseleiterin wartete schon mit unserem Bus vor der Hotelanlage. Das Abschlusstraining stand ja als erster Programmpunkt an. Abermals ganz abenteuerlich die Fahrt durch die Tifliser Innenstadt und dann den Berg hinauf zum Stadiongelände. Nach kurzen Orientierungsproblemen war man dann drinnen im Gelände und eine nette komplett, versitztplatzte Anlage lag vor uns. Bis auf die Haupttribüne unüberdacht und ohne lästige Laufbahn hinterließ das Ganze einen gepflegten Eindruck! Das ein oder andere Gruppenfoto wurde geschossen und der „angebliche“ Auswärtsblock begutachtet! Hin und wieder etwas Sing-Sang. Von heimischer Seite sogar eine Handvoll Personen anwesend, mit denen es kurz etwas Ärger gab. Insgesamt beruhigte sich aber doch ganz schnell wieder alles! Die Mannschaft absolvierte ein doch knapp 2 stündiges Training am eher holprigen Tifliser Rasen. Dann war das Ganze schon wieder vorbei und durch den Abendverkehr ging es die 20 Minuten wieder retour ins Hotel Tori! Es folgte die Abendunterhaltung, wo sich unserer Gruppe noch einige FC-fremde Personen anschlossen und so mit ca. 20 Mann die Innenstadt erkundet wurde. Irgendwann fand man dann nach Abendmahl auch ein gemütliches Pub mit Live-Musik, wo bei günstigen Preisen sogar auf einen Kärntner Baumitarbeiter getroffen wurde. Der Alkohol floss in Strömen und irgendwann durfte der Umsatz so hoch gewesen sein, dass dann sogar einige Lokalrunden vom Besitzer selber folgten. Leider war die Live-Musik dann bald vorbei und schwer betrunken torkelte manche unserer Meute dann langsam wieder Richtung Hotel retour. Viel los war ja an diesem Mittwochabend nicht in der Stadt... Nicht viel später traf man dann auf den UR-Mob und gemeinsam wurde sich aufs morgige Spiel eingestimmt. Ein geniales oben ohne Gruppenfoto vorm „Dubliner“ folgte und nach dem es dann leider auch noch etwas Ärger mit der örtlichen Polizei gab (inkl. Inhaftierungen) löste sich der Mob recht flott wieder auf und man versuchte ruhig und besonnen den Weg ins Hotel zu finden. Dies gelang dann auch und während macheiner nur mehr scheintot ins Bett fiel, warteten andere Teile noch auf die zweite Fanabordnung, welche via Nachtflug angereist kam und erst um 3 Uhr morgens eintrudelte. Teils noch stärker betrunken wurde jetzt auch manch örtliches Freudenmädchen zur Party eingeladen, welche noch bis früh morgens dauerte! Irgendwann lag dann aber doch jedermann in seinem zugeordneten, richtigen Zimmer, oder fand zumindest auf irgendeiner Couch am Gang stehend für einige Stunden seine Ruhe ;-)) Durch die Eskapaden der vorhergehenden Nacht war natürlich nicht jedermann gleich wieder topfit unterwegs, aber zumindest wieder ansprechbar um 10 Uhr vormittags! Für uns TR inkl. Anhang vom Vortag ging es dann bei fast 40° Grad wieder etwas durch die Innenstadt. Das Nationalstadion musste ja noch beehrt werden und auch eine U-Bahnfahrt inkl. Umsteigen wurde gewünscht. Man marschierte also durch das verkehrstechnische Chaos und musste sich auch mit manch Bettler/in abquälen. Die Armut und hohe Arbeitslosigkeit hinterlassen natürlich ihre Spuren. War schon eine andere Welt, in der man sich befand. Gegen 14 Uhr stärkte man sich noch ein letztes Mal in einer nahegelegenen Pizzeria (inkl. Kellnerin mit nicht ganz alltäglichen Namen) und um 16 Uhr war ja dann Abfahrt mit dem Bus in Richtung Meskhi Stadion. Die Nervosität und die Vorfreude auf diesen Kick stiegen von Minute zu Minute und die einzige Überraschung war der uns nun heute zugewiesene Auswärtssektor. War dann doch nicht der Block neben der Haupttribüne, sondern gegenüber, mitten in der prallen Sonne gelegen! Trinkflaschen durften dann gleich gar nicht mit in den Block genommen werden, doch auch dieses Problem konnte bereinigt werden und es durfte dann doch alles mit in den Sektor. Strahlender Sonnenschein und Hitze erleichterten den 90 minütigen Dauersupport in keiner Sekunde, aber die 150 Mitgereisten lieferten wie in Kazan begonnen eine Party ab, die seinesgleichen sucht. Mit „Hurra, hurra die Wiener die sind da!“ startete alles und die komplette Gesangspalette wurde rauf und runtergespult. Die 3 Tore unserer klar stärkeren Mannschaft (vor allem unserem, erstmals durchspielenden, brasilianischen Neuzugang Fabiano sollte für Kampf und Einsatz gedankt werden) beflügelten natürlich noch zunehmend und ein klarer Sieg konnte eingefahren werden! Begonnen hat der Kick mit neuen Block West Fahnen, welche alle 150 Mitgereisten (fast gänzlich oben ohne) zu Beginn gen Himmel streckten und anschließend geschwenkt wurden. Auch während dem Spiel immer zig Fahnen im Dauereinsatz und neben dem Ultras Rapid Banner wurde auch unser kleiner „Tornados“ Fetzen über 90 Minuten gehalten präsentiert. Alle anderen Banner wurden unterhalb auf die Sitze gelegt. Anwesend eigentlich alle Gruppen der West in unterschiedlich starker Anzahl und 1 Mann der Ost (Lords). Die mitgebrachten Fahnen und Doppelhalter von UR, Lions und eben uns TR gaben ebenfalls noch einige optischen Glanzlichter ab. Zur zweiten folgte die obligatorische Doppelhalterparade und der Support wurde bis zum Ende auf höchstem Niveau durchgehalten. Auch ein erstmals neu eingeführter Wechselgesang sorgte für Erheiterung und Emotionen. Als Abschluss an diesen geilen Auftritt wurde auch in 2.500 km Entfernung an unseren Wiener Erzrivalen gedacht und ihm via TV der ein oder andere Gruß übermittelt. Die Mannschaft kam danach noch zu uns Mitgereisten und gemeinsam feierte man noch einige Minuten euphorisch ab. Europapokal, Europapokal tönte es noch gemeinsam aus allen Kehlen! Einfach nur geil! Von heimischer Seite erwartete man sich doch einiges, wurde aber doch enttäuscht. War der Zuschauerzuspruch allgemein. 5.000 wurden offiziell angegeben, aber knapp 3.000 dürften es wohl maximal gewesen sein! Rest sehr gut versteckt ;-)) Rund 300 versuchten dafür aber hinter einem nicht identifizierbaren (weil georgische „Spass“-Schrift) Banner von Beginn weg doch für etwas Supportgegenwehr zu sorgen. Zwar fast durchgehend nur Dinamo-Rufe, doch diese dafür in akzeptabler Intensität und Quantität. Erst gegen Ende von Halbzeit 2 nahm das Ganze doch wieder etwas ab. Viel mehr gibt’s dann nicht mehr zu berichten. Es ging zurück zu den Bussen und auf fast direktem Weg wieder retour zum Flughafen. Dort klappte die Abfertigung der Passagiere ganz flott und nach dem letzten georgischen Mahlzeiten saß man auch schon wieder in der Maschine gen Wien. Diesmal waren ja alle Fans zusammengefasst in einer doch etwas größeren AUA Maschine. Anfängliche Feierlichkeiten nahmen dann doch im Laufe des knapp 3 ½ Stunden dauernden Heimfluges auch bald ihr jähes Ende und selbst die Motiviertesten schliefen bald den Schlaf der Gerechten. Die Anstrengungen und Erlebnisse der letzten beiden Tage waren ja doch nicht unerheblich und gegen 1 Uhr früh verließ man den Flughafen Wien-Schwechat via Taxi wieder in Richtung heimischer 4 Wände! Geil, geil und nochmals geil diese Tour mit unserem Verein

 

 

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