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Energie Cottbus - FC Schalke 04 1:0 (0:0)

am 02.11.2007, Stadion der Freundschaft, Deutschland, Bundesliga, 17.000 Zuschauer

Freitagsspiel der deutschen Bundesliga am verlängerten Wochenende. Ideal für den schon länger am Speiseplan stehenden Ground des FC Energie aus Cottbus. Ein weiteres Mosaiksteinchen zur abermaligen Komplettierung der deutschen Bundesliga. Angereist wurde per Flieger über Berlin und per Bahn mit dem Brandenburgticket. Gott sei Dank erwischte man einen streikfreien Tag der DB, wodurch wenigstens hier keine Probleme auftraten. So machte man sich gut 4 Stunden vor Anpfiff vom Bahnhof Zoo per Regionalexpress auf ins südöstliche Eck Brandenburgs nach Cottbus. Einer der beiden (neben Hansa Rostock, Hertha kann man da ja nicht dazuzählen) echten Ostvereine der 1. deutschen Liga. Energie ja nach wenigen Spieltagen bereits in ziemlichen sportlichen Schwierigkeiten, sieglos am Tabellenende in akuter Abstiegsgefahr. Wenn da nicht bald der Knoten platzt sieht’s nicht gut aus, leider eigentlich. Weil die Ostvereine aus meiner Hoppingerfahrung immer eine willkommene Abwechslung zum oftmaligen Einheitsbrei in Westdeutschland sind. Sowohl mit Hansa daheim und auswärts als auch mit anderen hat man da gute Erfahrungen gemacht was Abwechslung und Kurzweil betrifft. Und auch heute sollte man nicht enttäuscht werden. Ein individuelles Stadion, abseits des Arena-Kommerzes erwartete mich da heute am Cottbuser Stadtring. Auch wenn mittlerweile bereits 2 Tribünen modernisiert wurden hat das Stadion der Freundschaft weiter Style. Die neue Nordwand der Energiefans nahe am Spielfeldrand brachte mehr Stimmung in die Bude, als früher. Die neue Osttribüne bietet Komfort und die alte Westtribüne Charakter. Ebenso wie die alte Südkürve für die Gäste, mir hat’s einfach gefallen. Auch merkte man nichts von der Tristesse der sportlichen Situation. Das Stadion war fast voll, wo da noch gut vier- bis fünftausend hinpassen hätten sollen war mir etwas schleierhaft. Die Nordwand machte fast durchgängig eine Spitzenstimmung und auch die „älteren“ Kaliber der Sitzplatztribünen gingen oft voll mit. Ebenso topgefüllt war die Gästekurve der Schalker. Für Freitagabend quer durchs Land auch bombastisch, gut 2 ½ Blöcke der Südkurve waren mit Schalkern bevölkert. Der Sektor der Ultras überhaupt brechend voll. Beste Vorraussetzungen halt heute für ein wirklich gutes Fußballspiel. Choreos wie bei uns gab es in diesem Sinn zwar keine, aber das ist ja in Deutschland eh schon länger die Ausnahme in Zeiten der Repression. Selbst der Vorsänger der Schalker durfte sich nicht am Zaum platzieren und wurde wieder zurück in den Sektor geworfen. Die Nordwand der Roten brachte ebenfalls kurz nach Abpfiff ein Spruchband: „Jedes Spiel ein neues Verbot, macht bald die Nordwand tot.“ Auch gegen die zunehmende Repression. Aber sonst war nichts weiteres Negatives zu bemerken, Gas in den Kurven und teilweise auch am Feld. Die Spieler des FCE kämpften wie ums überleben und drückten die Königsblauen öfter an die Wand als denen lieb war. Und gleich nach der Pause sah man sehr schlecht aus gegen den Tabellenletzten. Cottbus ging 1:0 in Führung und war damit auf der Siegerstraße, zum ersten Mal heuer. Ein Freudenbengale wurde auch gezündet zur Feier des Tages hinter dem Tor. Es folgte noch ein weiterer 45-minütiger Schlagabtausch der die Zeit wie im Flug vergehen ließ. Cottbus ließ sich den Sieg aber nicht mehr nehmen und fuhr den ersten Dreier heuer ein. Man konnte Platz 18 zwar nicht verlassen, aber hat wieder Anschluss auf Plätze über dem Strich. Mit Leistungen wie heute kann das auch gelingen. Ich persönlich wäre da sehr dafür, da mir die Ostvereine generell sympathisch sind und ich ihnen daher den Klassenerhalt gönnen würde. Also weiterkämpfen in der Lausitz bleibt die Devise.

 

 

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